In der Provinz Guarayos in Bolivien leben mehr als 40.000 indigene Menschen in ärmlichsten Verhältnissen – der Hunger zermürbt die Menschen. Hiervon sind vor allem die Kinder betroffen. 37 % der unter Fünfjährigen sind erheblich unterernährt und leiden dauerhaft an Spätfolgen wie Immunschwächen und Entwicklungsstörungen.
Seit 2006 leiten die Franziskanerinnen in Ascensión de Guarayos das Ernährungszentrum „Santa Clara“. Mittlerweile können 300 unterernährte Kinder bis zu fünf Jahren kontinuierlich betreut werden.
Darunter sind auch chronisch kranke und behinderte Kinder. Im Vordergrund stehen Gewichtskontrolle, Ernährungsberatung sowie die Ausgabe von Säuglingsmilch und Kindernahrung.
Wichtige Bausteine des Programms sind Weiterbildungen wie Kochkurse mit Soja für die Mütter. Denn es fehlt auch an Bildung, wie man Kinder richtig und mit günstigen Mitteln ernähren kann. Soja wird im Umland angebaut und ist auch für die Ärmsten erschwinglich.
Es ist wichtig, dass die Mütter zu Themen wie Ernährung und Hygiene weitergebildet werden. Das kommt den gesamten Familien und besonders den Kleinkindern zugute. Schwester Yanira mit Schwester Miriam und Schwester Eulalia, die drei Helferinnen in der Not, bitten uns um unsere Unterstützung.
Wie José Carlos, der als Kleinkind mit zweieinhalb Jahren zusammen mit seiner obdachlosen Mutter und seinen vier Brüdern von den Franziskanerinnen auf der Straße aufgefunden wurde, völlig unterernährt und mit schwerer Anämie. Der Junge kam ins Krankenhaus, wurde von den Schwestern mit gesunder Ernährung und Vitaminpräparaten aufgepäppelt und lebt mit seinen Brüdern heute in einer Pflegeeinrichtung mit engem Kontakt zur Mutter.
Auch um die Mutter kümmern sich die Schwestern weiter, zum Beispiel bei Behördengängen. „José Carlos ist heute vier Jahre alt und ein aufgeweckter Junge“, schreibt uns Schwester Yanira „und es ist wichtig, dass er mit seinen Brüdern und in der Nähe zu seiner Mutter weiter gesund aufwachsen kann.“
Auch die kleine Belén wurde als Baby von ihren alkoholkranken Eltern verlassen. Sie bekam früher anstelle Milch nur Wasser zu trinken und wurde von ihrer Zwillingsschwester getrennt. Völlig unterernährt kam sie in das Zentrum – ihre Adoptivmutter nahm sie liebevoll auf und kümmerte sich um sie. Die Kleine wurde mit Milchpulver aus dem Ernährungszentrum ernährt. Jetzt ist Belén ein gesundes, aufgewecktes Mädchen und ihre Adoptivmutter Devora schickt uns ihren Dank per Video.
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