Der Bürgerkrieg in Kamerun, unter dem vor allem die Menschen in den beiden englischsprachigen Regionen leiden, fordert weiter viele Opfer. Zivilisten werden angegriffen und getötet, entführt und zur Zahlung hoher Lösegelder aufgefordert. Dazu persönliche Worte aus dem "Franziskaner Helfen"-Newsletter von Bruder Matthias:

Liebe Freundinnen und Freunde,

bei den Angriffen in Kamerun werden mittlerweile selbst Schulen und Krankenhäuser werden nicht verschont. In dem aktuellen schweren Konflikt versuchen die „Freiheitskämpfer“, Kamerun in zwei separate Länder aufzuteilen. Die militärischen Truppen der Regierung halten dagegen, was zu extremer Gewalt im Lande geführt hat.

Am 14. November 2021 kam es zu einer gewaltsamen Durchsuchung auf das von uns unterstützte St. Elizabeth Krankenhaus in Shisong. Demnach drangen bewaffnete Soldaten in das Krankenhaus ein. Sie durchsuchten die Stationen, darunter auch die Kinder- und Geburtenstation, weil sie dort versteckte oder behandelte „Freiheitskämpfer“ vermuteten. Dabei bedrohten sie die Schwestern und griffen das Wachpersonal des Krankenhauses gewaltsam an.

Dies war das vierte Mal in diesem Jahr, dass die Militärs der Regierung diese Gesundheitseinrichtung aus demselben Grund angriffen. "Wir behandeln weder Freiheitskämpfer noch Regierungskämpfer, sondern Patienten", sagt unsere Projektpartnerin Schwester Gloria und betont, wie wichtig es für alle Mitarbeiter ist, neutral zu bleiben und vor allem für die Bedürftigen weiterhin medizinische Hilfe zu leisten.

Nachdem die Soldaten nichts Verdächtiges gefunden hatten, drohten sie damit, den Krankenschwestern und den Schwestern Schusswunden zuzufügen und das Krankenhaus beim nächsten Mal niederzubrennen. Die Wächter wurden geschlagen, getreten und erlitten dabei schwere körperliche Verletzungen.

Die Brutalität des Bürgerkriegs nimmt immer weiter zu. Anfang diesen Jahres geriet die Ambulanz des Krankenhauses in einen bewaffneten Angriff der Separatisten. Im Kugelhagel wurde eine Krankenschwester am Kopf getroffen und musste mit schweren Verletzungen operiert werden.

Wir als Hilfsorganisation sind sehr besorgt über diese massiven Gewaltakte gegen das Krankenhauspersonal und auch gegen die Patienten. Es ist uns sehr wichtig, dass die Menschen in Kamerun weiterhin medizinisch versorgt werden und die Arbeit der Krankenschwestern unterstützt und geschützt werden kann. Deshalb haben wir die deutsche Botschaft und die kamerunische Vertretung über die Vorfälle informiert und sie gebeten, auf die Aufklärung der Vorfälle und die Verfolgung der Täter Einfluss zu nehmen.

Franziskaner Helfen wird weiterhin wichtige Hilfe für die sehr armen und bedürftigen Menschen in Kamerun leisten. Derzeit benötigt die Entbindungsstation des St. Elizabeth Hospital in Shisong dringend ein Ultraschallgerät. Für das St. Martin's Hospital in Njikom werden Rollstühle, ein Blutanalysegerät und Labormaterial benötigt. Bitte helfen Sie jetzt und unterstützen Sie diese wichtigen Projekte, denn die Menschen in Kamerun brauchen unsere Hilfe.

Pace e bene
Bruder Matthias Maier OFM

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