An manchen Tagen war - je nach Endziffer der Ausweisnummer - der Ausgang ganz verboten, Abends und nachts galt eine totale
Ausgangssperre.
Die meisten öffentlichen Einrichtungen und der öffentliche
Nahverkehr sind eingestellt, was gerade für Menschen, die in den armen Randvierteln der Stadt wohnen, stundenlange Fußmärsche zum oft viele Kilometer entfernten Straßenmarkt bedeutet. Ein großer Teil der Bevölkerung von Bolivien lebt von Straßenverkäufen und prekären Jobs.
Besonders die Zone Santa Vera Cruz von Cochabamba ist in den letzten Jahren durch Landflucht extrem gewachsen und die Stadt kommt mit der Basisversorgung der Menschen nicht nach. So ist
u. a. die Gesundheitsversorgung sehr schlecht und die Kindersterblichkeit extrem hoch.
Viele Familien sind kinderreich und bestehen aus fünf bis sieben Familienmitgliedern. 80% der Einwohner der Zone leben mit weniger als € 120 pro Monat (der offizielle Mindestlohn in Bolivien liegt bei rund € 250). Über 80% der Einwohner der Zone arbeiten in der informellen Wirtschaft. Die Behausungen sind ärmlich und es gibt in dieser Gegend kein fließend Wasser und teilweise auch keine Müllabfuhr. Die meisten Erwachsenen arbeiten als Bauarbeiter oder auf dem Markt.
Die meisten Familien haben keinerlei Ersparnisse. Und wenn sie nicht auf die Straße können, dann haben sie keine Möglichkeit, Geld zu verdienen. Das bedeutet: Nichts zu essen für ihre Kinder und sie selbst.
Diesen Familien wollen die Franziskaner mit Lebensmittelpaketen helfen und so sicherstellen, dass die Menschen und auch vor allem die Kinder nicht hungern müssen.
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