Diesen Kindern sowie weiteren Straßenkindern und Jugendlichen gilt seitdem das volle Engagement der Franziskaner in Haiti. In dem Kinderzentrum der Franziskaner in Port-au-Prince werden derzeit 19 Kinder und Jugendliche sowie 26 externe Kinder beim Schulbesuch betreut und gefördert. Das umfasst die Schulgebühren als auch Schulkleidung, Bücher, Hefte und Stifte. Denn fast alle Schulen in Haiti sind in privater Hand und Schulgebühren somit unumgänglich.
Nur rund die Hälfte aller neun Millionen Haitianer können lesen und schreiben. Rund 80% der Grundschulen sind Privatschulen. Damit überlässt die Regierung das Erziehungs- und Bildungswesen fast ausschließlich privaten Trägern, die alle eine entsprechende Schulgebühr verlangen und für die meisten armen Familien - geschweige denn für Straßenkinder - aufzubringen sind.
Schon während der Grundschulzeit oder direkt danach brechen die Kinder die Schulausbildung ab, da sich die Familien den Schulbesuch nicht mehr leisten können.
In Haiti geht jedes vierte Kind im Grundschulalter nicht zur Schule, das sind rund 500.000 Mädchen und Jungen. In keinem anderen lateinamerikanischen Land ist die Bildungssituation ähnlich dramatisch.
Im letzten Schuljahr konnten vom franziskanischen Kinder- und Jugendzentrum fünf Schüler/innen die Schule erfolgreich abschließen, davon zwei die Sekundarschule I und drei die Sekundarschule II (Abitur).
Sie haben in diesem Herbst ihr Studium an der Universität von Haiti begonnen. Dank der beruflichen Ausbildung, die sie mit Hilfe der Franziskaner erhalten hatten (hier geht es zum Ausbildungs-Projekt für Straßenkinder), können Sie nun neben dem Studium etwas Geld verdienen und ihre Studiengebühren selbst bezahlen.
Eines dieser Kinder ist der siebenjährige Maxime aus der Hauptstadt Port-au-Prince. Er kennt kein richtiges Familienleben. Der Vater verließ die Mutter, sie ist Alkoholikerin. Maxime kam zur Großmutter, doch die ist so arm, dass sie den Jungen zum Betteln auf die Straße schicken musste anstelle in die Schule.
Damit Maxime ein endlich ein normales Leben führen kann, wohnt er seit November 2019 in der Jungengruppe des Kinderheims der Franziskaner. Hier hat er nicht nur ein Dach über dem Kopf und zu Essen, sondern Maxime bekommt Wärme und dem Jungen wird zugehört. Er kann mit den anderen Kindern spielen – und endlich in die Schule gehen.
Maxime (7) kann nun endlich die Schule besuchen
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