Der Krieg zieht sich und es ist kein Ende in Sicht. Noch mehr Hunger, noch mehr Menschen in Angst und permanennter Unsicherheit, denen es an den einfachen Dingen mangelt: Essen, Strom, Kohle, Medikamente. Wir stehen den Menschen in der Ukraine zur Seite, ganz besonders den Kindern, kranken und alten Menschen und alleinerziehenden Müttern.
Dank Ihrer Spende verteilen wir mit den Franziskanerinnen und Franziskaner vor Ort Lebensmittel und Babynahrung, bieten Räumlichkeiten und richten Suppenküchen ein. Gerade weil der Krieg und die Angriffe sich ziehen, bleibt das Leben der Menschen chaotisch und diese Hilfen sind überlebenswichtig. Auch länger bestehende franziskanische Projekte, wie Kinderheime, Horte, Tagesheime für Kinder mit Behinderungen oder Gesundheitsstationen sind seit zwei Jahren auf verstärkte Hilfe und Mittel angewiesen.
"Der Krieg ist hart und zermürbend, die Menschen, vor allem Frauen, Kinder und Alte, fühlen sich weiter hilflos und haben Hunger. Und die Menschen brauchen vor allem auch Hoffnung und Zuspruch. Unser Kloster steht allen offen, die Schutz, Unterkunft oder Nahrung benötigen, oder auch bei uns Unterschlupf suchen, hauptsächlich Frauen und Kinder", berichtet unser Mitbruder Romuald. Jeden Tag versorgen die Franziskaner in Konotop und vielen anderen Orten der Ukraine so viele Menschen wie möglich, bringen warmes Essen und Tee, Hygieneutensilien, Medikamente und Beistand.
Hilfe ist jetzt so dringend notwendig – und wir bitten um Ihre Unterstützung für die Menschen in Not!
Seit Russland am 24.02.2022 in das gesamte Land einmarschiert ist, sind viele Menschen Richtung Westen geflohen, die Zahl der Ankommenden in der Karpatenukraine, in Vinogradiv oder auch in Uzhgorod, wo unsere Mitbrüder auch aktiv sind, stieg täglich dramatisch. Aber auch in der benachbarten Ostslowakei oder an der Grenze zu Ungarn helfen die dort ansässigen Mitbrüder den Flüchtenden, organisieren Hilfsmittel und Unterkünfte. Über die Grenze im mittelslowakischen Pruske steht ein ganzes Kloster für Flüchtende bereit.
In vielen anderen Städten und Regionen helfen die Franziskanerschwestern und -Brüder den Menschen vor Ort, vor allem alten und kranken Menschen und alleinerziehenden Müttern, die nicht fliehen können oder wollen.
Wasser, Nahrungsmittel
und Medikamente
Schutz und
Unterkunft
Beistand und
Trost
Die Lage vor Ort, insbesondere in den umkämpften Gebieten, ist nach wie vor chaotisch und schwer berechenbar. Wir sind mit unseren Brüdern und Schwestern im fortlaufenden Kontakt, um steig weitere Hilfen zu organisieren. "Es ist unsere oberste Priorität, den Menschen zu helfen und Leben zu retten“ sagt Pater Oliver, Leiter von FRANZ HILF.
Gemeinsam mit unserem Partnerhilfswerk FRANZ HILF sind wir seit vielen Jahren in der Ukraine vor Ort und helfen Menschen in Not. Diese seit langer Zeit aufgebauten Strukturen, gemeinsam mit den Franziskanern, die vor Ort leben, macht es uns möglich, besonders gut und effizient zu helfen, zu improvisieren und organisieren, auch und gerade in den Wirren von immer wieder neuen und unberechenbaren Kriegssituationen.
"Man kann sich daran gewöhnen, im Krieg zu überleben - aber man kann sich nicht an das Leid gewöhnen, das der Krieg über die Menschen bringt. Man kann sich nicht an den Kummer gewöhnen, die Probleme", schreibt uns Schwester Halina aus Odessa. "Wir sind aufgerufen, in diesen schrecklichen Kriegszuständen einen Funken Hoffnung zu bringen, auch wenn wir noch kein Licht am Ende des Tunnels sehen. Dies ist unsere Aufgabe."
Mehrere Millionen Menschen haben ihre Heimat im Osten und im Süden des Landes verlassen. Noch immer werden Häuser und Wohnungen zerstört und den Menschen bleibt nichts anderes übrig, als zu versuchen, an anderen Orten der Ukraine oder im Ausland Fuß zu fassen. Viele Familien finden auf Ihrer Flucht Bleibe bei den Franziskanerbrüdern und den Franziskanerschwestern. Sie hoffen, dass sie irgendwann in ihre Häuser zurückkehren können. In der Zentralukraine und vor allem in den westlichen Regionen des Landes werden verlassene Häuser in den Städten und Dörfern als Unterkunft für Flüchtende genutzt.
Viele Menschen in der Ukraine haben Hunger und wohnen unter schwierigen Bedingungen. Selbst wenn die Stromversorgung in manchen Städten noch funktioniert, haben die Menschen kein Geld, um die Gas- und Stromrechnung zu bezahlen oder Kohle zu kaufen. Auch für Essen ist kaum Geld da, oder die Läden sind leer.
In vielen Projekten im gesamten Land helfen wir den Menschen, vor allem alleinerziehenden Müttern mit Kindern, alten und kranken Menschen mit Lebensmitteln, Babynahrung und Hilfen für Heizung, Strom und Warmwasser.
Genau wie mit Zuspruch, einem offenen Ohr und Hoffnung. Denn auch Herzen wollen gewärmt werden.
In Schargorod in der Ukraine betreiben unsere franziskanischen Brüder eine Klosterbäckerei. Hier wird jeden Tag Brot gebacken, das kostenlos an Flüchtlinge und verarmte Familien verteilt wird.
Pater Paschalis berichtet uns, dass es in der Stadt mittlerweile 600 Familien gibt, die kaum noch für ihren Lebensunterhalt sorgen können und jeden Tag auf die Brotspenden angewiesen sind. Ohne das kostenlose Brot würden die meisten der Menschen täglich Hunger leiden.
Auch in der südukrainischen Hafenstadt Odessa sind die Menschen von der Versorgung abgeschnitten, die Lage ist katastrophal.
Viele Bewohner haben keine Vorräte mehr, die Supermärkte sind leer oder geschlossen. Gemeinsam mit Freiwilligen tun die Franziskaner in Odessa ihr Möglichstes, um Lebensmittel zu besorgen und so viele wie möglich satt zu bekommen. Die Brüder und die Freiwilligen tun alles, um zusammen zu halten, in diesem Krieg die Hoffnung zu bewahren und sich gegenseitig ein Lächeln zu schenken.
Derzeit kann bei den Brüdern jeden Tag für rund 70 Bedürftige gekocht werden. Doch es werden jeden Tag mehr Menschen, die Hunger leiden und Hilfe brauchen.
Viele Menschen in der Stadt Konotop nordöstlich von Kiew müssen aktuell unter schwierigsten Bedingungen ausharren. Besonders Alleinerziehende mit Neugeborenen und Kindern sind auf die Hilfe von außen angewiesen.
Die meisten Männer der Region sind im Krieg in der Armee oder bei der Landesverteidigung. Frauen, die vor kurzem noch Kinder geboren haben, bleiben mit den Problemen zu Hause allein und können sich nicht bei der Warteschlange für Windeln, Kinderlebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln anstellen. Viele Frauen, die vor Kurzem entbunden haben oder mit Babys und Kleinkindern Zuhause sind, verzweifeln und können weder gut für sich sorgen, noch haben sie die Möglichkeit zu fliehen. Deswegen helfen die Franziskaner diesen Müttern und ihren Babies und Kindern – mit Ausstattung und Versorgung.
In Seredne, wie in vielen weiteren Städten und Dörfern betreuen Franziskaner täglich Flüchtlinge. Es wird stetig schwieriger für die Flüchtlinge, aus den zentralen und östlichen Regionen der Ukraine nach Westen zu kommen. Die Routen werden immer gefährlicher; viele aus den Großstädten suchen in kleineren, unbedeutenden Ortschaften Schutz. Man glaubt dort in größerer Sicherheit zu sein. Wir wollen den Menschen helfen, die dramatische Situation zu überstehen. Notwendig sind vor allem Lebensmittel, Hygieneartikel und Medikamente.
Ein dringender Hilferuf erreichte uns aus dem Kinderkrankenhaus aus der Stadt Schytomyr westlich von Kiev. Der Kinderarzt Dr. Juri Dowgopolij berichtete uns, dass es selbst an gängigen Mitteln wie Antibiotika und Durchfallpräparaten fehlte und erstellte eine Liste mit notwendigen Medikamenten und medizintechnischen Materialien.
Pater Elisäus organsierte den Transport von 2 Tonnen Medikamenten von Enzersdorf in Österreich, die über das Kloster Rawa-Ruska in der Westukraine nun nach Schytomyr gebracht und jetzt in der Kinderklinik angekommen sind. Die Kinder dort können jetzt weiter medizinisch versorgt werden.
In einem sehr persönlichen und bewegenden Brief berichtet uns Schwester Bozhena aus Zhytomyr in der Ukraine:
„Der Krieg brachte so viel Leid, Gewalt, Familientrennung und Tod. Es ist sehr schwer das in Worte zu fassen, meine Gefühle sind überfordert. Wie kann ich das alles verkraften und mit all meiner Kraft versuchen, voll und ganz zu leben und den Menschen in Not zu dienen? Das Leben hat sich völlig verändert. Wir Franziskanerschwestern blieben in Zhytomyr und helfen den Menschen, die nicht weggehen können oder wollen. Darunter Familien mit blinden Menschen, 15 Erwachsene und 8 Kinder, die unter sehr schwierigen Bedingungen leben.
Wir versorgen sie mit Lebensmitteln, Kleidung und Hygieneartikeln. Wir helfen auch unseren Nachbarn, von denen die meisten Rentner sind, die nicht weggehen wollten. Unser Haus ist bereit, diejenigen aufzunehmen und zu beherbergen, die keinen Ort haben, an den sie zurückkehren können. Es gibt Tage, die geistig und körperlich sehr anstrengend sind. Gott erhört unsere Gebete und gibt uns Kraft, Hoffnung und Glauben."
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