Zum Frühstück gibt es für die Kinder in den Armenvierteln Cochabambas etwas Tee und kleine Humintas aus Zuckermais. Wenn auch Rosinen dabei sind, ist es schon eine besondere Mahlzeit. Die Portionen sind sehr klein, weil bis zu sieben Familienmitglieder davon satt werden müssen. Mehr gibt es nicht. Mittagessen bekommen die Kinder keines, weil beide Eltern
auf dem Bau oder Markt arbeiten. Die Mädchen und Jungen bleiben nach der Schule oft hungrig auf der Straße. Da sind sie den Gefahren von Gewalt, Drogen und Missbrauch ausgeliefert.
Die Armut lässt nicht mehr zu. Die Eltern gehen vom frühen Morgen bis hinein in den Abend einer anstrengenden Arbeit nach. Der karge Verdienst reicht nicht, um die Familie zu ernähren. Die Kinder sind nach der Schule auf sich gestellt. Essen, Betreuung und familiäre Strukturen fehlen völlig.
Die meisten Familien sind kinderreich und schon vor der Pandemie lebten die Menschen unter dem Existenzminimum. Bereits vor 16 Jahren haben die Franziskaner in Cochabamba begonnen, Suppenküchen für Kinder aufzubauen. Mittlerweile gibt es fünf Kinderküchen mit Hausaufgabenbetreuung in fünf verschiedenen Armenvierteln.
Insgesamt kommen rund 300 Kinder nach dem Unterricht in die Suppenküchen. Hier bekommen sie eine nahrhafte Mahlzeit, eine fundierte schulische Betreuung, Sicherheit und Fürsorge. Die schulische und soziale Entwicklung der Kinder verbessert sich maßgeblich. Oft fehlen den Franziskanern die finanziellen Mittel, gerade seit der Pandemie.
Denn die Coronakrise führt dazu, dass mehr und mehr Familien in bittere Armut versinken. Damit diese Suppenküchen weiter
bestehen können, bittet Pater Anselmo uns um Hilfe.
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